Es war der Sommer, in dem die Krähen in der Stadt anfingen, Eiswürfel zu klauen, um ihre Nester zu klimatisieren. Die Luft war erfüllt von den Geräuschen spielender Kinder, die sich in einer kleinen Vorstadt trafen, um noch die letzten Tropfen Freiheit aus den Sommerferien zu pressen. Der Asphalt war so heiß, dass die Sandalen mit jedem Schritt schmatzten, und der einzige Gedanke, der einem in dieser Hitze durch den Kopf ging, war:
„Ich brauche dringend etwas zu trinken!“
Der heilige Gral der Lebensfreude
Das war der Moment, in dem immer irgendjemand dieses silbern glänzende Etwas wie einen heiligen Gral der Lebensfreude aus dem Rucksack zog. Alle Kinder versammelten sich um die glücklich Auserwählten, die ihre schwitzigen Finger geschickt um die kühle Verpackung wickelten und den winzigen Strohhalm aus der Folie befreiten.
Manchmal war es ein Kinderspiel, den Strohhalm in den winzigen Punkt zu stechen. Doch an anderen Tagen schien es fast so, als ob der Saftbeutel seinen eigenen Willen hatte. Sehr selten schaffte es der Strohhalm in einem Rutsch durch die Beutelfolie. Meistens knickte er. Dann musste man einen anderen scharfen Gegenstand finden - einen Bleistift, ein Stöckchen, ein heimlich aus Papas Werkstatt stibitztes Taschenmesser.
Der Geschmack von Sommer und Abenteuer
Mit einem leisen „Plopp“ gab das silberne Beutelchen schließlich nach, und die erste süße Welle des orangefarbenen Nektars schoss durch den Strohhalm direkt in den Mund eines glücklichen Kindes. Sofort machte sich ein Lächeln breit – ein Lächeln, das den Geschmack von Sommer und Abenteuer in sich trug. Die anderen Kinder schauten mit einer Mischung aus Neid und Hoffnung, dass auch sie noch an die Reihe kommen würden, bevor der winzige Inhalt weggezuzelt war.
Ein Sinnbild für Leichtigkeit und Unbeschwertheit
Die Jahre vergingen, und die heißen Sommertage wurden durch Alltagsstress und Erwachsenensorgen ersetzt. Doch tief im Inneren lebt die Erinnerung an glückliche Sommeraugenblicke weiter. Jedes Mal, wenn ich heute eine Caprisonne sehe, kehren all diese saftigen Erinnerungen zurück.
Dieser kleine silberne Beutel hat nicht nur den Geschmack nach Sonne und Sommer gespeichert. Er ist für mich auch ein Sinnbild für die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die unser Erwachsenenleben so dringend braucht.
Dein inneres Kind will Saft im Beutel
Vielleicht war deine Kindheit gar nicht so unbeschwert wie die Geschichte, die ich erzählt habe. Vielleicht warst du das Kind, das nur zugucken konnte, während die anderen ihre Saftbeutel ausgepackt haben. Vielleicht war da kein Erwachsener, der dir mit Snacktellern und süßen Getränken zeigen konnte, dass er dich lieb hat.
Dann kann es gut tun, sich diese Aufmerksamkeit nachträglich selbst zu schenken. Welche Kleinigkeiten hatten immer nur die anderen Kinder - Kakao im Tetrapak, Saft im Beutel, eine Naschi-Tüte? Liebevoll als Sternchen ausgestochene Sandwiches, Griesbrei mit Kompott (okay, damit lieber bis zum Herbst warten)?
Sei ein*e gut*e Erwachsene*r für dein inneres Kind und gönn dir kleine Aufmerksamkeiten. Es mag sich erstmal albern anfühlen, sich selbst den harten Rand vom Käsetoast zu schneiden, damit nur das süße Innere auf dem Teller bleibt. Du wirst sehen, solche kleinen Albernheiten können richtig gut tun. Und das Erwachsensein fühlt sich gleich weniger schwer an.
Ein Kunstwerk für große Kinder
„Saftladen“ ist ein Rückblick auf eine Zeit, in der die Welt einfach, die Sommer endlos und eine Mischung aus Zuckerwasser und Orangenaroma das süßeste Geschenk des Lebens war.
Dieses Kunstwerk ist mehr als nur ein Bild an der Wand. Es ist eine kleine Zeitkapsel, die dich jedes Mal, wenn du daran vorbeigehst, in eine andere Zeit und an einen anderen Ort bringt – zurück zu den Sommertagen deiner Kindheit, als alles, was du brauchtest, ein kühler Schluck aus einem silbernen Beutel war.
Kunst für mehr Lebensfreude
Mein Kunstwerk "Saftladen" ist als Fine Art Print in vielen Größen im Shop erhältlich.